(nk) Da war nun, ein Hinweis auf ein "größeres Höhlensystem" in Königswinter.
Wir beschließen hinzufahren.
Im örtlichen Buchladen erstehen wir schnell eine 1:25000er Karte und werden
nach dem scannen und vergrößern auch recht schnell fündig. Unmittelbar neben
dem wohlbekannten Petersberg tummeln sich einige in den Berg führende Hohlwege, ein
untrügliches Zeichen für Bergwerkseinfahrten oder Steinbrüche. Wir parken 500m nach
der Einfahrt zum Petersberg auf einem Wanderparkplatz und streifen durch Wald. Schon nach
wenigen Metern finden wir die ersten Mundlöcher und Eingänge, allesamt stark verschüttet
und nur mit jeweils einem kurzem Gangsystem-Abschnitt dahinter (siehe getrennten Bericht).
Nach ausührlicher Suche finden wir weiter hinten in der als "Ofenkaul" eingezeichneten
Gegend einige größere Zugänge, die recht massiv zubetoniert sind. Wir schlagen einen Bogen,
suchen eine weitere Stunde in dem äußerst interessanten Waldgebiet und werden etwas abseits
mit einem betonierten, bunkerähnlichen Einbau belohnt. Nur durch einen Zufall entdecken wir
den Zugang durch ein halb verschüttetes Bodenloch, was nach dem Freilegen durch ein zerfetztes
Wellblech ins Innere führt.
WK 2 - Reste im Wald |
Bunkerähnlicher Bau |
Durchschlupf |
Nasse Füße inbegriffen... |
Nur der vordere Teil ist ausbetoniert, der Rest in den Fels eingebaut und verkleidet. Ein Loch klafft
im Boden, darunter verbirgt sich aber nur Schutt. Nebenan kommen wir durch einen kurzen gemauerten Gang
in eine scheinbare Sackgasse, aber ganz in der Ecke ist ein kleiner Durchschlupf, der zu einer
Art "Kanal" führt. Hier kann man nur gebückt gehen und zudem steht hier ca. 30cm Wasser. Keine Chance,
ohne nasse Füße durchzukommen, denn Gummistiefel hat keiner dabei. Zudem ist hier alles
recht "rostbraun", also Eisenhaltig. Wir waten einige hundert Meter in eine Richtung und kommen
bis sich eine Verbreiterung auftut. Ein Schacht mit Steigeisen führt nach oben, wo sich eine kleine
Halle ohne weitere Abzweigungen befindet. Eine Wand ist mit Bruchsteinen grob vermauert, aber ein
kopfgroßes Loch durch das wir durchspähen können zeigt uns, das sich dahinter eine weitere sehr große
Halle auftut. Die Steine lassen sich recht einfach abbauen und wir gelangen in ein bergbautechnisch
abgebauten Abschnitt.
Schacht zum Bergwerk |
Aufgang zu höheren Ebenen |
Teilweise verschüttet |
Eine große Halle |
Hier ist alles viel weiträumiger angelegt, teilweise bis hin zur Hallengröße. Überall zeugen Spuren von
den rechteckig abgebauten Blöcken. Vielerorts endecken wir Einbauten, Treppenreste, Kräne, Sockel und
derweiteren. Über große Schächte (ab ca. 5x5m) erstrecken sich die Verbindungen zu tieferen Etagen, die
jedoch nicht sehr viel interessantes bieten - außer das hier wohl hunderte von Farbspraydosen geleert
wurden. An jeder Ecke tut sich quasi ein "Schilderwald" in den unterschiedlichsten Farben auf - Pfeile
überall hin...
Zerstörter Treppenabgang |
Loch im Hallenboden |
Loch im Hallenboden |
Umgestürzter Stützpfeiler |
Auch zu dem Tierlaufsteg, den wir bereits von außen an der Betonmauer im großen Mundloch gesehen hatten,
finden hier wir nun das Gegenstück auf der Innenseite. Auf dem Boden erstreckt sich noch deutlich sichtbar
der Schienenstrang der Bergwerksloren. Wir stoßen hier wiederum auf eine große Halle, deren Boden Sprengungen
aufweist und anhand der entstandenen Löcher ersichtlich ist, das es sich nicht um einen natürlichen Boden,
sondern um armierten Beton handelt.
Reste der Einbauten |
Zum hinteren Teil des Bergwerkes |
Weiterer Abgang (Sackgasse) |
Reste Maschinensockel |
Schienen der Bergbaubahn |
Transportkorb |
Einbauten |
Halb verdauter Balken... |
Später, als wir wieder das Tageslicht erblicken, stolpern wir noch über ein weiteres betoniertes
Etwas: Eine ca. 10x10m große Platte, mit seitlichen und in der Decke liegenden Belüftunglöchern.
Diese deckt einen ca. 20m tiefen, teilweise mit Ziegeln gemauerten Schacht ab. Die seitlichen
Fenster sind groß genug um sich innen abzuseilen. Da wir aber außer der kleinen 12m
Strickleiter nichts bei haben, beschließen wir hier ein andermal nachzusehen und kehren arg
verdreckt zu den Fahrzeugen zurück.
Aufgang mit intakter Treppe |
Bodenkanal oben an der Treppe |
Rast an einer eingetürzten Wand |
Treppe in einer unteren Etage |
Rutschiger Abgang |
Reste der Einbauten |
Alter Herd in einer Nische |
Kamin (ohne Steigeisen) |
Reste der Etagenverbindung |
Einfacher Kran |
Wer mag damit wohl hochgekommen sein? |
Morsche "Moderleiter" |
Flachere Stockwerke |
Laufsteg für Tiere? |
Interessanter Nebengang |
Gesprengte Halle |
Rostige Eiseneinschlüsse |
Sehr große Halle |
Szene wie aus "Der Turm von Babel" |
Schienenstrang |
"Einzelnd" eintreten... |
Stimmungseffekt |
Wieder draussen...! |
Die Nachahmung der gezeigten Exkursion kann z.T. Lebensgefährlich sein!
Es besteht in diesen Anlagen Einsturzgefahr.